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SPD Bettringen

Schriftzug „Maria Kahle" von der Klösterleschule entfernen

Gemeinderatsfraktion

Schon mehrfach in den letzen beiden Jahrzehnten wurde aus der Mitte des Gemeinderates der vergebliche Versuch unternommen, den Namen „Maria Kahle“ als Relikt der Nazizeit vom Gebäude der jetzigen Klösterleschule zu entfernen.

Antrag der SPD-Gemeinderatsfraktion

Artikel als pdf-Datei mit Original-Texten von Maria Kahle

Fast kam es zu einem Skandal, als 2003 das Gmünder Frauenforum zusammen mit dem Sozialministerium in BW verdiente Gmünder Frauen ehren wollte. Ironischerweise hieß das Projekt „Leistungen von Frauen sichtbar machen“. Zum wiederholten Male wurde aufgedeckt, dass Maria Kahle eine Wegbereiterin und glühende Anhängerin des Nationalsozialismus war. Hierzu verweisen wir auf den Kommentar von Birgit Trinkle vom 04.12.2003 in der Rems-Zeitung.

Es bleibt kein Deutungsspielraum, die Arbeit von Maria Kahle ist nachweislich gekennzeichnet durch Demokratiefeindlichkeit, Rassismus, Antisemitismus, Blut- und Boden-Mythos und Vergeltungsphantasien. Krieg wurde von ihr verherrlicht.

Ein Blick in Quellen beseitigt jegliche Zweifel.

Wir zitieren aus dem Lexikon Westfälischer Autorinnen und Autoren 1750 bis 1950:

„Viele Gedichte durchzieht die Verklärung des Krieges als Schicksal, die auch die wirklichkeitsferne Selbstaufgabe des Einzelnen erfordert. ….. Spätestens seit 1923 hatte Kahle auch engere Kontakte zum Jungdeutschen Orden (Jungdo), wie ihre Veröffentlichungen in dessen Verlag belegen. Der Jungdo war neben dem „Stahlhelm“ die bedeutendste außerparlamentarische Opposition gegen die demokratische Republik. Als Mitglied der Schriftleitung des Jungdeutschen war Maria Kahle offensiv und öffentlich und hauptberuflich in den Kampf gegen die demokratische Republik eingestiegen. Unter dem Einfluss antisemitischer Kreise, entwickelte Kahle ein biologisch-rassistisches Gesellschaftsbild, das sich in Sprache und Analyse niederschlug.

Bracht (1994): „Die Sichtung der von Kahle veröffentlichten Literatur, ihre journalistische Tätigkeit und ihre zahllosen Vorträge in den Anfangsjahren der Weimarer Republik in ganz Deutschland lassen sie als eine herausragende und überzeugende Propagandistin völkischen Gedankenguts erscheinen. Dieser Eindruck wird auch durch ihre klischeehaften naturverbundenen „Heimkehrgedichte“ (…) nicht korrigiert, sondern eher verstärkt (…). Ihr Engagement war ein wesentlicher Beitrag zur Zerstörung der Weimarer Demokratie, nahm bedeutende Elemente des Ideengeflechtes des Nationalsozialismus vorweg und förderte dessen Aufstieg. 1935 wurde Maria Kahle vom Stellvertreter des Führers empfangen, erhielt (1937) den politisch begründeten Westfälischen Literaturpreis, publizierte in zahlreichen Zeitschriften, Zeitungen und Büchern ihr religiös verbrämtes völkisches Gedankengut und schrieb 1943 für die Westfälische Tageszeitung noch systemstabilisierende Durchhalteparolen“.

Der Versuch einer historischen Aufarbeitung mittels erläuternden Texten auf einer Erinnerungstafel ist unserer Meinung nach kläglich gescheitert.

Der Versuch die Namensgebung als eine Art des Widerstandes gegen die Nazidiktatur darzustellen, ist ein Verrat an den Opfern und Mitgliedern des Widerstandes in Schwäbisch Gmünd. Wir denken da beispielsweise an Hermann Köhler, Gerhard Feuerle, Heinrich Probst und andere.

Der Schriftzug muss weg! Einen Konsens über einen Text für eine Erinnerungstafel wird es nicht geben können. Die unterschiedlichen Positionen sind unvereinbar. Eine weitere leidenschaftlich geführte kontroverse Diskussion würde unserer Stadt schaden.

Den Versuch, mit Hilfe des Denkmalamtes, diesen Namen zu konservieren werden wir energisch bekämpfen.

In einer Zeit in der ideologisch verblendete Neonazis über 10 Jahre hinweg ungehindert morden konnten, sind klare Zeichen gefragt.

Über 60 Jahre nach Kriegsende ist es nun wirklich höchste Zeit, endlich nachzuholen, was nach 1945 versäumt wurde.

Gründe genug – den Schriftzug kompromisslos zu entfernen.

 

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